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Sebastian Krumbiegel & sein Buch Courage

16.10.2018 - 10:00 Uhr

Saarbrücken - Sebastian Krumbiegel ist nicht nur Frontmann der Band Die Prinzen, sondern auch Aktivist und Buchautor.

Am 18. Oktober stellt der 52-Jährige beim saarländischen Literaturfestival sein Buch "Courage" vor. Im Interview mit der "Saarbrücker Zeitung" verriet er, ob ihm auch schon mal der Mut gefehlt hat. Dazu sagte Krumbiegel: "Unbedingt, danach hab' ich gesucht. Ich wollte kein Buch schreiben, wo ich reinschreibe, was ich für ein toller und mutiger Kerl bin, weil ich das nicht bin. Ich hab' viel geschrieben über die Zeit 1989 in Leipzig, als die friedliche Revolution war. Und da hab' ich geschrieben, dass ich bei der eigentlich entscheidenden Montagsdemo, am 09. Oktober 1989, zu feige war hinzugehen. Ich hab' die Woche vorher am Montag gesehen, wie die Polizei reingeknüppelt hat, wie die scharfen Hunde auf die Demonstranten gehetzt worden sind und wie die Leute abtransportiert wurden. Und es ging das Gerücht durch die Stadt, dass an diesem 09. Oktober die so genannte 'chinesische Lösung' praktiziert würde. Also das, was in Peking auf dem Platz des Himmlischen Friedens passiert ist, als Polizei und Armee eisenhart reingegangen sind, scharf geschossen wurde und Blut geflossen ist. Die Angst hatten wir alle in Leipzig. Und das hat mich dazu veranlasst zu sagen: 'Nee, ich geh jetzt nicht hin.'"

Weiter sagte er dazu: "Das ist mir im Nachhinein natürlich total peinlich. Andererseits ist es auch ganz gut, das heutzutage zu erzählen. Viele Leute sagen: 'Na, ihr mit eurer friedlichen Revolution, das war doch alles nur ein Spaß.' Nee, es war kein Spaß. Wir hatten wirklich Angst. Und die Leute, die da am 09. Oktober auf der Straße waren, das waren echt mutige Menschen. Und ich war das eben nicht. Und nach solchen Situationen habe ich im Buch gesucht"

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