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Paul Verhoeven: Bitte keine Politik!

10.02.2017 - 12:00 Uhr

Paul Verhoeven (78) will Politik von der Berlinale fernhalten.

Der Filmemacher ist derzeit mit seinem neuen Thriller 'Elle' international erfolgreich und auch damit beschäftigt, in der Jury der Berlinale zu sitzen und über andere Filme zu urteilen. Das genießt er deshalb, weil er Berlin als Stadt sehr liebe, wie er gegenüber der 'B.Z.' verriet.

Wie angenehm die Arbeit in der Jury wird, bleibt aber noch abzuwarten. Seine Hoffnung ist, dass nicht über politische Themen gesprochen wird, denn damit habe er schlechte Erfahrungen gemacht: "Wenn politische Themen Einzug halten in die Diskussionen, kann es schwierig bis ungemütlich werden. Iran oder Palästina sind besonders häufig Reizthemen. Als ich vor Jahren mal Jury-Präsident bei einem Festival in der Türkei war, wollte ich irgendwann am liebsten wieder abhauen. Nichts gegen Gespräche über Politik. Aber ich wollte über Filme diskutieren, nicht den Nahostkonflikt klären."

Gegenüber dem 'Tagesspiegel' führte Paul Verhoeven dies aus, indem er über Kunst als Politikum sprach: "Ich persönlich bin ja der Meinung, dass man Kino und Politik nicht vermischen sollte. Wenn Kunst politisch wird, fügt sie sich meist einer Botschaft. Kino als Plattform für Themen ist aber selten Kunst. Ein Urteil über einen Film sollte sich nicht von politischen Positionen abhängig machen. Ich würde sogar sagen, dass gute Filme sich gar keiner vorherrschenden Moral unterwerfen sollten. Jetzt bin ich mal gespannt, welchen Einfluss meine Ansicht über die Trennung von Kunst und Politik auf das Urteil der Berlinale-Jury haben wird."

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