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Whitney Houston ist tot: eine kurze Biografie

12.02.2012 - 09:00 Uhr

Whitney Houston ist tot. Sie starb am 11. Februar 2012 im Alter von 48 Jahren in einem Hotel in Beverly Hills.

Nachstehend eine kurze Biografie.

Whitney Houston wird am 9. August 1963 in East Orange, im US-Bundesstaat New Jersey geboren. Ihre Mutter Emily Drinkard, mit dem Spitznamen Cissy, ist eine leidenschaftliche Sängerin der Gospelgruppe "The Drinkard Sisters". Cissy tritt öfters mit Whitneys Cousine Dionne Warwick auf und unterstützt Stars wie Elvis Presley oder Aretha Franklin. Ihr Vater, John Houston, managt die Tourgeschäfte seiner Frau und sorgt in den ersten Wochen nach deren Geburt für Whitney, da die Mutter gerade auf Tournee ist. So wird ihr das Talent geradezu in die Wiege gelegt.

Durch ihre streng religiöse Erziehung durch die "New Hope Baptist Church", wird die Kirche zu Whitneys erstem Auftrittsort. Es dauert nicht lange, bis sie merkt, dass die Musik ihre Bestimmung ist. Sie hat Kontakt zu Stars wie Aretha Franklin, Gladis Knight, Dionne Warwick und Roberta Flack. Fortan identifiziert sie sich mit deren Musik und lernt von ihnen.

Mit elf Jahren singt sie zum ersten Mal vor Publikum. Die Reaktion auf den Song "Guide Me, Oh Thou Great Jehovah" ist überwältigend. Doch der eigentliche Grund für den Beginn ihrer Karriere ist nicht Applaus oder Anerkennung. Sie will Gott dafür danken, dass er ihr diese Stimme gegeben hat. Auf ihrem Weg wird sie von ihren beiden älteren Brüdern, Gary und Michael, unterstützt. Michael wird Produktionsmanager ihrer Touren und Gary unterstützt sie im Chor der Band oder ist Duettpartner.

In den 1980er Jahren startet sie eine zweite Karriere als Fotomodell. Sie erscheint in Magazinen wie "Cosmopolitan", "Young Miss" oder "Glamour". Dabei bekommt sie diesen Job nur durch Zufall: Sie begegnet dem Besitzer einer Model-Agentur bei einem Aufenthalt in New York. Daraufhin bekommt die Sängerin auch Fernsehrollen in US-Serien wie "Silver Spoons" oder "Gimme A Break".

Clive Davis, Präsident des Plattenlabels Arista Records sieht Whitney eines Tages auf der Bühne und nimmt sie sofort unter Vertrag. Er besorgt ihr die besten Songschreiber und Produzenten. Mit ihrem Song "Hold On", ein Duett mit Teddy Pendergrass, kommt sie in die Top 50 der US-Charts. Danach produziert sie das Album Whitney Houston, das 1984 veröffentlicht wird.

Die Single-Auskopplung "Saving All My Love For You" wird in Europa zu einem Hit und erreicht weltweit in den Hitparaden die Nummer eins. Singles wie "How Will I Know" und "Greatest Love Of All" werden ebenfalls ein großer Erfolg. So bekommt sie einen Grammy für "Saving All My Love" und wird für "herausragende Darbietungen im amerikanischen TV" mit einem Emmy belohnt.

1987 veröffentlicht sie den Song "I Wanna Dance With Somebody". Die Single springt auf beiden Seiten des Atlantiks auf Platz eins. Damit geht sie in die Musikgeschichte ein: Sieben Mal in Folge platziert sie hinter einander eine Single auf Platz eins, womit sie den von den "Beatles" und "Bee Gees" gehaltenen Rekord bricht.

Weitere Auszeichnungen sind der "American Music Award" in den Kategorien "Pop Female Vocal" und "Soul/RnB Female Vocal". 1988 singt sie die offizielle Olympia-Hymne "One Moment In Time", vor einem Vier-Millionen Publikum und beim 25. Super Bowl Finale die Nationalhymne.

1992 heiratet sie den US-Rapper Bobby Brown. Im gleichen Jahr beginnt sie ihre Schauspielkarriere. Sie spielt im Film "The Bodyguard" an der Seite von Kevin Costner mit. Für den Soundtrack des Films nimmt sie zwei Songs auf, die weltweit die Charts stürmen: "I Will Always Love You" und "I'm Every Woman".

1993 kommt ihre Tochter Bobbi Kristina zur Welt. 1995 und 1997 kommt sie mit den Filmen "Waiting To Exhale" und "The Preacher's Wife" zurück auf die Leinwand. Auf dem Soundtrack zu "Waiting To Exhale" sind afroamerikanische Sängerinnen wie Tlc, Tony Braxton oder Chaka Khan vertreten.

1998 nimmt sie mit Mariah Carey für den Zeichentrickfilm "Der Prinz von Ägypten" das Duett "When You Believe" auf. Das Lied erscheint auch auf ihrem Album "My Love Is Your Love", das zum großen Erfolg wird. Auf der Platte zeigt die Sängerin erstmals, wie vielseitig sie ist: Die Songs "In My Business", von Missy Eliot geschrieben und "Oh Yes", von Wyclef Jean, präsentiert sie spielend.

2000 bringt sie ihr "Best-Of"-Album "Whitney - The Greatest Hits" heraus und zeigt damit ihre gesamte gesangliche und musikalische Bandbreite. Ein Jahr später erhält sie den "Bet - Lifetime Achievement Award" und wird bei der Verleihung durch ein Duett von Christina Aguilera und Luther Vandross geehrt.

Im gleichen Jahr wickelt sie den größten Plattenvertrag der Geschichte ab: Sie kassiert 100 Millionen Dollar von ihrer bisherigen Plattenfirma Arista Records.

2002 sorgt sie für Schlagzeilen, als sie öffentlich gesteht, Kokain, Marihuana und andere Drogen zu konsumieren. Im gleichen Jahr floppt ihr fünftes Studio-Album "Just Whitney". Ende 2003 bringt Whitney das Weihnachts-Album "One Wish" heraus. Aber auch diese Platte bringt keinen kommerziellen Erfolg.

Im März 2004 lässt sie sich in eine Entzugsklinik einweisen. Im Sommer steht Whitney Houston mit ihren Kolleginnen Dionne Warwick und Natalie Cole als Soul Divas auf der Bühne. Die drei Diven geben in den USA und Europa mehrere Konzerte.

Im März 2005 lässt sie sich zum zweiten Mal wegen ihren anhaltenden Drogenproblemen in eine Entzugs-Klinik einweisen, aus der sie Mitte April wieder entlassen wird. Dass sie ihre Suchtprobleme nicht überwunden hat, sieht man in der Reality-Soap "Being Bobby Brown". Die Serie, die vom 30. Juni bis zum 25. August in den USA ausgestrahlt wird, dokumentiert das Leben von Whitney Houston und ihrem Ehemann Bobby Brown.

Im September 2006 reicht Whitney Houston die Scheidung von ihrem Ehemann Bobby Brown ein. Sie beantragt gleichzeitig das Sorgerecht für die gemeinsame Tochter Bobbi. Nachdem Whitney ihren Mann verlassen hat, geht es mit ihr bergauf. Sie überwindet ihre Drogensucht und findet Anfang 2007 in dem 25-jährigen R'n'B-Sänger Ray J. einen neuen Mann an ihrer Seite. Am 24. April ist die Scheidung durch, Whitney Houston bekommt gleichzeitig das alleinige Sorgerecht für ihre Tochter.

2007 erscheint ein weiteres "Best Of"-Album namens "The Ultimate Collection". In Großbritannien schafft es der Longplayer sogar bis auf Platz 3 der Album-Charts.

Im Jahr 2008 gibt Whitney bekannt, dass sie schon bald ein weiteres Album auf den Markt bringen möchte. Im Juli erscheint die erste Single "Like I Never Left" im Internet. Die Kollaboration mit Akon erscheint unter anderem bei "youtube.com".

Im Sommer 2009 erscheint ihr neue Platte "Look To You". Die Fachpresse zeigt sich begeistert.

Im Dezember 2009 begibt sich die Sängerin nach zehnjähriger Konzertpause auf eine mehrmonatige Welttournee. Da Houstons Stimme immer wieder versagt, wird sie mit Negativ-Kritiken überhäuft. Teilweise werden ihre Darbietungen von den Fans mit Buh-Rufen und Gelächter quittiert.

Im Mai 2011 begibt sich Houston wieder in eine Entzugsklinik. Sie soll wieder Drogen und Alkohol verfallen sein.

Anfang 2012 kommen Gerüchte auf, Houston sei komplett pleite. Angeblich wird sie von Freunden in der Musikindustrie finanziert. Ihr Vermögen soll für Luxus und Drogen draufgegangen sein.

Am 11. Februar wird Whitney Houston um 15.23 Uhr leblos in ihrem Hotelzimmer in Beverly Hills aufgefunden. Der gerufene Notarzt versucht, sie wiederzubeleben. Freunde und Familienmitglieder identifizieren die Sängerin vor Ort. Um 15.55 Uhr wird sie für tot erklärt. Der örtliche Polizeichef erklärt dazu: "Es gibt keine offensichtlichen Indizien, dass es sich um ein Verbrechen handelt." Die Untersuchungen zur Todesursache werden sofort eingeleitet.

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