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Michael Jackson: Stoppte Conrad Murray die Wiederbelebung?

23.03.2010 - 08:00 Uhr

Wie behauptet wird, soll Leibarzt Conrad Murray (57) Maßnahmen zur Wiederbelebung des 'King of Pop', Michael Jackson unterbrochen und das Herbeirufen des Notarztes hinausgezögert haben, um in aller Ruhe Drogen verstecken zu können.

Der Musik-Megastar starb im vergangenen Juni im Alter von 50 Jahren in seinem Haus in Los Angeles, an akuter Vergiftung durch das Narokutikum Propofol. Dieses wurde intervenös verabreicht. Dr. Murray, der persönliche Arzt des Sängers, gab zu, das starke Schlafmittel verabreicht zu haben, um seinem Klienten einen besseren Schlaf zu ermöglichen. Nun wurde der Medizinier wegen seiner Rolle im Tod des Popidols der fahrlässigen Tötung angeklagt.

Als Jackson starb, war Murray gerade bei ihm. Stets behauptete der Arzt, er habe das Zimmer für wenige Minuten verlassen, um ein Telefonat zu führen und habe nach seiner Rückkehr den Sänger regungslos aufgefunden. Nun haben Jacksons logistischer Direktor und zwei weitere seiner Mitarbeiter unter Eid ausgesagt, dass Murray den Anruf beim Notarzt absichtlich hinausgezögert habe, um im Zimmer verstreute,möglicherweise belastende Medikamente beiseite zu räumen.

Alvarez sagte, dass er am 25. Juni ins Schlafzimmer des Sängers eilte, um ihn regungslos vorzufinden, mit einer Infusion an seinem Bein, aufgerissenen Augen und offenem Mund. Murray versuchte gerade, eine Wiederbelebung durch Mund-zu-Mund-Beatmung herbei zu führen.

Nach ein paar Minuten habe Murray, so behauptet Alvarez, die Wiederbelebungsmaßnahmen unterbrochen, um die im Zimmer verstreuten Medizinfläschchen aufzusammeln, bevor er Alvarez befahl, diese in eine Tasche zu stopfen. Dann fragte der Arzt den Logistiker, ob er die Tasche mit Infusionen vom Ständer nehmen und in die große Tasche stecken könnte. Alvarez überreichte dem Doktor die Tasche und weiß nicht, was danach mit ihr geschah. Erst danach habe Murray, so Alvarez, ihn angewiesen, den Notarzt zu rufen.

Zwei Tage später und nach stundenlanger Befragung führte Murray die Polizei zu einer Abstellkammer in Jacksons Schlafzimmer, wo die Tasche gefunden wurde. Darin befanden sich Propofol und andere Beruhigungsmittel.

Alvarez behauptet auch, dass zwei der Kinder des Superstars, Prince (12) und Paris (11), in das Zimmer kommen und weinend herumstanden, bevor das Kindermädchen sie nach draußen führte. Ansonsten waren Alvarez und Chaffeur Faheem Muhammad, der die Aussage unterstützt, die einzigen Anwesenden, als Murray versuchte, Jackson wieder zu beleben.

Als die Rettungskräfte eintrafen, versuchten sie mehrmals eine Wiederbelebung herbei zu führen, aber der Sänger wurde bei seinem Eintreffen im Ronald Reagan Medical Center für tot erklärt.

Murrays Anwalt Ed Chernoff hat die Alvarez' Aussage zurückgewiesn und besteht darauf, dass sein Klient nicht versucht habe, Medikamente zu verstecken. Er gab auch zu Bedenken, dass Alvarez zweimal von der Polizei befragt wurde und dabei widersprüchliche Aussagen zu den Vorgängen im Schlafzimmer des Superstars machte. In der ersten Befragung hat Alvarez nicht erwähnt, dass er gebeten wurde, bei dem Verstecken von Medikamenten zu helfen.

"Er sagte nichts dazu, und dann plötzlich, zwei Monate später, schmeißt der Doc auf einmal Fläschchen in eine Tasch", sagte Chernoff. "Alvarez' Aussage widerspricht sich mit seiner Vorigen. Darauf werden wir bei der Verhandlung eingehen."

Dr. Murray wird sich am 5. April vor Gericht zu verantworten haben.

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