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Michael Jackson: Arzt vor Gericht

20.09.2011 - 10:00 Uhr

Anklage: Michael Jacksons (+50) persönlicher Arzt Dr. Conrad Murray wird schwerer Vergehen beim Tod des Superstars bezichtigt.

Der Sänger ('Thriller') war im Sommer 2009 an einer Überdosis des Betäubungsmittel Propofol gestorben. Das Medikament wird Patienten vor Operationen verabreicht, um sie zum Schlafen zu bringen - doch Jackson benutzte es, um seine schweren Schlafstörungen zu beheben.

Sein Arzt wurde wegen fahrlässiger Tötung und fehlender medizinischer Betreuung angeklagt, was dieser jedoch bestreitet. Der Prozess beginnt nächste Woche und der britischen Zeitung 'The Mirror' ist das Statement von Richard Senneff in die Hände gekommen.

Der Notarzt war als Erster zur Stelle und behauptete nun, dass Murray darauf bestanden habe, dass alles in Ordnung mit dem King of Pop sei: "Er hat keine Probleme. Es geht ihm gut. Er hat die ganze Nacht geprobt. Ich behandele ihn wegen Dehydratation", soll Murray gesagt haben.

Senneff war von einem Wachmann gerufen worden, der den Sänger bewusstlos gefunden hatte. Er behauptet außerdem, dass Murray ihm nicht die Wahrheit über Jacksons Medikamente gesagt hätte. Die Zeugenaussage des Notarztes ist die wichtig für die Anklage, die diese im Prozess benutzen wird. Laut Senneff hat Murray erst gesagt, dass Jackson keine Medikamente genommen habe, um dann später aber doch zu sagen, dass er das Beruhigungsmittel Lorazepam genommen hätte. Dann hätte der Angeklagte die Wiederbelebungsversuche auf dem Bett vorgenommen und Jackson nicht auf den Boden gelegt, wo dies einen besseren Effekt gehabt hätte.

In den Vorbereitungen zum Prozess hieß es außerdem, dass der Mediziner zu lange gewartet hätte, um den Krankenwagen zu rufen, als man Jackson bewusstlos fand. Er soll in der Vergangenheit dem Musiker außerdem unvorsichtig Medikamente verabreicht und dabei sogar mit Leuten am Telefon gesprochen haben. Die Verteidigung sagt dagegen, dass der Star die Medikamente selber genommen hätte.

Anfang des Jahres hat der Gerichtsmediziner Dr. Christopher Rogers behauptet, dass man Jacksons Tod als Mord behandeln sollte - selbst wenn sich der Amerikaner die Mittel selbst verabreicht hätte: "Aufgrund der Qualität der medizinischen Versorgung würde ich dies immer noch als Mord bezeichnen, selbst wenn der Doktor Herrn Jackson das Propofol nicht gespritzt hat. Wenn es Propofol ist, muss der Arzt auf die möglichen Nebenwirkungen vorbereitet sein. Die medizinische Pflege war ungenügend. Man hätte verschiedene Maßnahmen vornehmen müssen."

Das Gericht hörte auch, dass Murray in den drei Monaten vor dem Tod seines Patienten 255 Fläschchen Propofol geordert hatte und sie ihm für zwei Monate an sechs Abenden in der Woche gegeben hat.

Michael Jackson starb am 25. Juni 2009.

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