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Jeanette Biedermann über ihre Flucht aus der Ddr

23.09.2019 - 06:01 Uhr

Berlin - Jeanette Biedermann ist als Kind mit ihren Eltern aus der Ddr geflohen.

Wie es damals war, ihr Zuhause zu verlassen, das verriet die Sängerin und Schauspielerin im Interview mit der "Gala". Sie sagte: "Ich habe im ersten Moment gar nicht gewusst, was wir da tun. Als wir losgefahren sind, haben mir meine Eltern gesagt, dass wir einen Tagesausflug nach Prag unternehmen. Damit ging es los. Ich wusste also gar nicht, dass wir fliehen. Das war auch wichtig, denn, wenn ich an der Grenze ein falsches Wort gesagt hätte, wären meine Eltern ins Gefängnis gekommen. In Prag haben sie mir dann gesagt, was los sei, doch ich habe davon nichts verstanden. Für mich war es ein riesen Abenteuer."

Sie beschrieb ihre Flucht dann noch im Detail und sagte: "Ich verbrachte drei Tage mit meiner Mutter in der Prager Botschaft. Meine Eltern haben Blut und Wasser geschwitzt. Weil die Botschaft überfüllt war, durften nur noch Frauen und Kinder rein. Mein Vater musste draußen bleiben. Ich habe mir Sorgen gemacht und gehofft, dass er genug zu essen hat. Manchmal blieben Joghurts übrig. Mit einem anderen Jungen habe ich das Essen in Babywindeln versteckt, die wir dann durch die Gitterfenster hinab gehangelt haben. Unten standen die Männer. Mein Vater hat sich klugerweise direkt unter dieses Fenster gestellt - aber auch, weil er sich nah beim Eingang aufhalten wollte, damit wir uns schnell wiederfinden."

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