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Nach 26 Jahren: Irakischer Film wieder im Kino

11.01.2005 - 07:30 Uhr

San Sébastian - 26 Jahre nach der Machtergreifung Saddam Husseins (1979) im Irak kommt erstmals wieder ein irakischer Film in die internationalen Kinos.

Beim spanischen Filmfestival in San Sébastian wurde Bahman Ghobadis "Turtles Can Fly" - zu deutsch "Schildkröten können fliegen" - bereits ausgezeichnet. Stars sind ausschließlich Kinder. Der Film erzählt die Geschichte einer Gruppe von Flüchtlingskindern. Sie sitzen seit Beginn der amerikanischen Offensive gegen den Irak in einem Lager an der Grenze zur Türkei fest. Während die Alten damit kämpfen, die über ein Satelliten-Radio einkommenden Nachrichten zu übersetzen, sammeln die Kinder Landminen ein. Diese wollen sie als "secondhand"-Kriegs-Gerät verkaufen. Wann der Film in die Kinos kommt, steht noch aus.

Laut dem Regisseur Bahman Ghobadis haben ihn die Bilder der durch den Krieg verstümmelten Kinder zu diesem Film inspiriert. Die Kinder haben auch am Drehbuch mitgeschrieben. Die Darsteller dieses Films sind ausschließlich Laien.

Trotz des Kriegs-Hintergrunds sei der Film sehr humorvoll, so der Regisseur. Die tatsächliche Realität habe er nicht gezeigt, sonst könnte niemand ertragen, den Film zu sehen. Den Film werden aber nur die wenigsten seiner Landsleute sehen: Laut Bahman Ghobadis gibt es 35 Millionen Kurden, und nicht einmal zehn Kinos, in denen Filme gezeigt werden.

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