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Leslie Mandoki: Gedanken zur Krisensituation

18.03.2020 - 17:44 Uhr

Berlin - Die Betriebsamkeit ist weltweit fast zum Stillstand gekommen, deswegen werden wir zur Nachdenklichkeit gezwungen.

Leslie Mandoki, der auch stets mit seiner Musik für Zusammenhalt plädiert, hat sich Gedanken dazu gemacht. In einem langen Statement lässt der Rockmusiker laut "Mcs" verlauten: "Wir stehen in diesen Tagen vor großen Herausforderungen. Unsere Gesellschaft muss mehr denn je zusammenstehen und das Verbindende möge alle Risse und Spaltungen überwinden. Der Kampf gegen das Corona-Virus bringt aber auch ans Licht, wer die Helden und wer die Hasardeure unserer Gemeinschaft sind. Helden sind all die, die jetzt die öffentliche Ordnung aufrechterhalten und im Gesundheitswesen Leben retten und Zuversicht spenden. All die Menschen, die mit ihrem Arbeitseinsatz die eigene und sogar die Gesundheit ihrer Familien riskieren, um unsere Versorgung zu sichern, sei es im Supermarkt oder bei der Müllabfuhr. Die Streifenpolizisten, die Krankenschwestern, die Arzthelferinnen, die Busfahrer. Sie alle können sich nicht in ein Homeoffice zurückziehen. Das sind die meist völlig unterbezahlten Helden dieser Tage. (...) Die Corona-Krise zeigt drastisch, wie systemrelevant die Berufsgruppen sind, die seit Jahren unter geringer Wertschätzung und geringen Bruttolöhnen ihre Arbeit verrichten. (...) Aber die Feinde unserer Gemeinschaft sind die Spekulanten, die sich zu gerne Investmentbanker nennen, wobei ihr Handeln weder mit Investments noch mit dem klassischen Verständnis des Berufs des Bankers etwas zu tun hat, weil sie unserer Gesellschaft massive Schäden zufügen. Sie sitzen jetzt sicher in ihren Homeoffices und verdienen Milliarden damit, in diesen schweren Zeiten auf den Verfall der Kurse zu setzen, oder wie sie verniedlichend sagen: 'going short‘. (...) Wenn wir es weiterhin zulassen, dass Geld computergesteuert schneller Geld macht, als menschliche Arbeit es jemals leisten kann, wird die Spaltung und die Ungerechtigkeit größer und größer und die politischen Ränder stärker und stärker. (...) Liebe Frau Dr. Merkel, folgen Sie bitte unseren europäischen Nachbarn und verbieten Sie noch heute die Wettgeschäfte auf fallende Kurse in der Finanzindustrie. (...) Zusammenhalt und Solidarität schafft und wer Profit aus der Vernichtung von gesellschaftlichem Mehrwert generiert."

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