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Henning von AnnenMayKantereit: Könnte jetzt ein Jahr in meiner Wohnung sitzen & ausm Fenster schauen

26.03.2020 - 07:47 Uhr

Berlin - Das Coronavirus hat die ganze Welt im Griff. Auch die Kulturszene ist stark davon betroffen, da aktuell keine Konzerte oder sonstige Kulturveranstaltungen mehr stattfinden.

Im Interview mit dem "Stern" erklärte Henning May von der Band "AnnenMayKantereit", was das für ihn als Musiker bedeutet. Dazu sagte er: "Ich bin befinde mich in einer privilegierten Position. Die Leute hören ja immer noch Musik. Ich bekomme Geld durch Streaming meiner Lieder. Ich war viel auf Tour, deshalb habe ich auch ein paar Rücklagen. Das klingt jetzt total doof, aber ich könnte jetzt ein Jahr in meiner Wohnung sitzen und aus dem Fenster schauen. Mein Geld würde weniger werden, aber ich würde nicht in eine bedrohliche Situation kommen. Schlimm ist für manche Freunde von mir. Musiker, die darauf angewiesen sind, regelmäßig Konzerte vor drei, vier Hundert Leuten zu geben. Existenzbedrohend ist Corona für all die Musiker, die nicht so viel Aufmerksamkeit wie Max Giesinger oder ich bekommen."

Außerdem sprach er über die Wohnzimmer-Konzerte, die manchen Musiker aktuell via "Instagram" abhalten: "Klar, das ist eine Möglichkeit. Wir haben auch schon auf Konzerte im Internet gestreamt. Aber ich finde jetzt wäre es auch mal an der Zeit, eine digitale Plattform für deutsche Künstler auf die Beine zu stellen. Ein zentrales Angebot im Internet, staatliche gefördert, wo Musiker dann auch ordentlich entlohnt werden. Ich kapiere einfach nicht, dass es kein Problem ist mehr als 700 Millionen Euro für die Elbphilharmonie lockerzumachen, aber gleichzeitig keine Kohle für zeitgemäße digitale Plattform für Musik vorhanden ist."

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