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Bastille im Interview

30.04.2013 - 11:05 Uhr

Köln - Mit ihrem Debütalbum "Bad Blood" konnten "Bastille" die Spitze der britischen Charts erklimmen.

Für Sänger und Songwriter Dan Smith, der die Band 2010 gründete, eine absolute Überraschung. Wie sich das Leben des Quartetts seit ihrem Nummer-Eins-Album verändert hat, was es mit dem Namen der Band auf sich hat, und was die Jungs von Charterfolgen halten, haben sie uns im Interview verraten.

Firstnews: Zunächst einmal herzlichen Glückwunsch zum Nummer-Eins-Album! Wie habt ihr reagiert, als ihr erfahren habt, dass "Bad Blood" in Großbritannien an der Spitze der Charts steht?

Dan Smith: "Die ganze Chartwelt, die Top Ten und solche Sachen, darüber haben wir nie nachgedacht. Und es war auch nie eine Sache, von der wir gedacht haben, dass sie uns beeinflussen würde. Es war immer so, als würden wir außen vor stehen und von dort betrachten, was anderen Leuten da drin passiert. Das ist schon ziemlich verrückt. Es ist vielleicht ganz gut, dass wir uns damit nicht vergleichen, denn wenn wir zu irgendeinem Zeitpunkt gesagt hätten, 'Yeah, wir sind die Nummer Eins!', dann wären wir vermutlich genau zu den Leuten geworden, die wir hassen."

Firstnews: Wie geht ihr damit um, dass ihr jetzt trotzdem sehr erfolgreich in den Charts seid?

Dan Smith: "Wir versuchen zu ignorieren, dass das überhaupt passiert ist. Als unser Album in Großbritannien rauskam, waren wir gerade auf Tour, und einer unserer Songs, 'Pompeii‘, lief in den Single-Charts ziemlich gut. Wir hatten wirklich nicht erwartet, dass es in einen Positionskampf mit einer Single von Justin Timberlake verwickelt sein würde. Ich glaube, das war die letzte Sache der Welt, von der wir gedacht hatten, dass sie uns je passieren würde."

Firstnews: Macht sich der Erfolg inzwischen für euch bemerkbar, dass zum Beispiel mehr Fans zu euren Auftritten kommen?

Dan Smith: "Wir waren erst auf Tour, und die war ausverkauft - und zwar schon im Januar! Also lange, bevor die ganzen verrückten Dinge passiert sind. Es war wirklich toll für uns, jeden Abend vor Leuten zu spielen, die schon lange Fans von uns sind. Deshalb waren wir auch in der Lage, diese ganze Sache, die um das Album herum passiert ist, dass es auf die Eins stieg, zu ignorieren und zu genießen. Das klingt zwar ein wenig abgedroschen, aber wir konnten dies mit den Fans genießen, die uns schon seit langer Zeit begleiten."

Firstnews: Bei dem Namen "Bastille" denkt man ja nicht unbedingt an eine britische Band. Woher kam die Idee zu dem Namen?

Dan Smith: "Mein Geburtstag ist am 14. Juli, dem Tag der Bastille. Im Französischunterricht in der Schule fragte uns der Lehrer mal, wann unser Geburtstag ist. Ich sagte, am 14. Juli - in einem wirklich schrecklichen Französisch! Er meinte gleich, 'Oh, der Tag der Bastille!‘ und war wirklich aus dem Häuschen. Deshalb blieb es mir irgendwie immer im Hinterkopf."

Firstnews: Zu "Bastille" passt der Albumtitel "Bad Blood" eigentlich ganz gut...

Dan Smith: "Für mich klang der Titel nach einem trashigen alten Film, und ich wollte dies auch mit dem Albumcover ausdrücken. Es sollte wie bei einem alten Film aussehen. Und ich denke, wir mögen alle, wie der Titel klingt: 'Bastille‘ - 'Bad Blood‘."

Firstnews: Die Songs auf dem Album sind vom Sound her sehr unterschiedlich. Wie könnte man das Album am besten beschreiben?

Dan Smith: "Ich habe das Album zuvor schon mal als Soundtrack zu einem imaginären Film beschrieben. Aber das passt für mich nicht so ganz, denn jeder Song erzählt seine eigene Geschichte. Aber was ich an dem Soundtrack-Vergleich mag, ist, dass die Sache in unterschiedliche Richtungen gehen kann, aber immer noch durch das zentrale Thema zusammengehalten wird. Ich hoffe natürlich, das Album tut dies auch."

Firstnews: Wie läuft das Songwriting bei dir eigentlich ab?

Dan Smith: "Meine Vorgehensweise beim Schreiben würde ich als Patchwork bezeichnen. Wenn ich Ideen habe, nehme ich sie auf. Oftmals nehme ich Songs erst einmal an meinem Computer auf, bevor ich den Song fertig mache. Ideen für die Produktion und der Song fallen mir oft zeitgleich ein. Bei den Song 'Flaws‘ etwa klingt das Demo, das ich in meinem Zimmer aufgenommen habe, nahezu wie die Version, die wir veröffentlicht haben."

Firstnews: Hattest du immer bestimmte Themen im Kopf, als du die Songs zu "Bad Blood" geschrieben hast?

Dan Smith: "Nein, ich habe nicht über ein bestimmtes Thema nachgedacht, als ich die Songs geschrieben habe. Aber ich denke, in den meisten Songs geht es um Menschen, die sich selbst reflektieren und sich anschauen, was aus ihnen geworden ist. Die auf Dinge in der Vergangenheit oder auch in die Zukunft schauen. Ich denke, es geht um das Erwachsenwerden und die brutal Erkenntnis, dass man jetzt erwachsen ist."

Firstnews: Ihr seid derzeit viel unterwegs und auf Tour. Habt ihr da noch Zeit, an neuen Songs zu schreiben?

Dan Smith: "Wir fangen gerade damit an, am zweiten Album zu arbeiten. Wir denken darüber nach, es mehr wie ein Mixtape oder einen Soundtrack zu machen, und dass die Sache einen gewissen Fluss hat - aber hoffentlich das beinhaltet, was wir schon geschaffen haben, nur ein wenig weiterentwickelt."

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