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Wacken Open Air 2015: Das Gesamtpaket passt

02.06.2015 - 11:54 Uhr

Schon immer ist es für Musiker schwierig gewesen, mit Ihrer Kunst Geld zu verdienen.

Zumindest die Veröffentlichung und Verbreitung musikalischer Werke ist für die meisten Musiker mit Hilfe des Internets und seinen unzähligen File-Sharing-Portalen leichter geworden. Es ist aber auch kein Geheimnis: Schallplatten und CDs verkaufen sich dank Rapidshare & Co. nur noch mühsam und den meisten Künstlern fällt es nach wie vor schwer mit dem Download Ihrer Musik Geld zu verdienen.

Zum Glück für die Musiker gibt es bei Ihren Fans den verstärkten Trend Musik wieder live auf einem Konzert erleben zu wollen. Für Live-Musik im Sommer besucht man am besten ein Open-Air-Festival. Doch auch hier hat der Musikliebhaber mittlerweile die Qual der Wahl. Im Sommer jagt ein Festival das andere. Und auch die Zeiten in denen die Groopies bereit waren während des Festivals für den Musikgenuss auf jeglichen Komfort zu verzichteten, gehören mehr und mehr der Vergangenheit an. Sicher sind für einen Festivalbesuch das Line-Up der auftretenden Bands und der Ticketpreis nach wie vor die entscheidenden Auswahlkriterien, doch moderne Open-Air-Veranstalter wissen: Das Gesamtpaket Festival muss stimmen.

Das gilt auch auf Festivals, bei denen man annimmt, dass nur die härtesten der Harten in den Garten - pardon - auf das Festival kommen. Auch bei den Fans des Heavy Metal auf dem Wacken Open Air muss alles passen. Anfang August werden wieder circa 70.000 Metalheadz - wie man die langhaarigen Liebhaber der harten Gitarren-Riffs mit den schwarzen Totenkopf-Shirts auch nennt - den kleinen Ort Wacken im Kreis Steinburg mit sonst gerade mal 1800 Einwohnern für eine Woche in eine mittelgroße Stadt verwandeln. Nachdem das Festival nach Vorverkaufsstart innerhalb von nur 24 Stunden ausverkauft war, lohnt sich wohl ein näherer Blick auf das Gesamtpaket.

Auf dem Wacken Open Air 2015 gibt sich die Progressive Metal-Band "Savatage" aus Florida die Ehre. Gegründet im Jahr 1981 bekam "Savatage" in der Metal-Szene schnell Kultstatus durch Ihre stilistisch an Musicals erinnernden, auch Rockoper genannten, Konzeptalben wie "Streets", "Dead Winter Dead" oder auch "The Wake of Magellan". Nach der Auflösung der Band im Jahr 2007 kündigte "Savatage" für das Jahr 2015 an weltweit in drei Reunion-Shows aufzutreten. Nur eine Show davon findet in Europa statt - in Wacken.

Ebenfalls von der Bühne verabschiedet hatte sich im Jahr 2009 die deutsche Heavy-Metal- Band "Running Wild". Die Band wollte sich auf andere Dinge im Leben konzentrieren. Dazu gehörte seitdem die Veröffentlichung der Alben "Shadowmaker" und "Resilent". In diesem Jahr plant "Running Will"d einen einzigen Auftritt weltweit - wo? Natürlich auf dem W:O:A.

Die restliche Liste des Wacken Line-Ups mit insgesamt 120 Bands ist zugegeben nicht ganz so exklusiv, enthält aber dennoch viele weitere bekannte Bands der Metal-Szene, wie "Annihilator", "Europe", In Extremo, "Judas Priest", "Rob Zombie", "Sabaton" oder "Sepultura".

Neben diesem hochkarätigen Line-Up wartet das Wacken Open Air aber auch mit zahlreichen Specials auf. Dass es an den Versorgungsständen und im Sanitärbereich hygienisch ist, ist nicht nur dem Festivalbetreiber wichtig, sondern auch dem Ordnungsamt und gehört schon längst zum Standard. Dass man mit dem eigenen Zelt gar nicht mehr erst anreisen braucht, sondern Zelt oder Wohnmobil samt Stromanschluss vor Ort mieten kann, ist es nicht. Ebenfalls etwas Besonderes ist der Rückhalt, den das Festival bei den meisten Einwohnern im kleinen Örtchen Wacken hat. Wer etwas auf sich hält wandelt nach wie vor seinen Vorgarten in eine Bar um oder verkauft Marmelade wenn die Welt zu Gast in Wacken ist. Zum Dank für diesen Rückhalt bejubeln die Festivalbesucher traditionell den Auftritt der Feuerwehrband im Festival-Biergarten. Nur die eine oder andere Kuh zeigt sich angeblich trotz dieses Gesamtpaketes als verärgerter Musikbanause und sorgt wegen der lauten Töne dafür, dass die Milch sauer wird. Na dann viel Spaß beim Headbangen und Crowdsurfen...

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